12.09.2020 Deutsch als Zweitsprache

Sabine Landua

Administrator
Teammitglied
Beim heutigen Birkenbihl-Impuls Online-Treffen haben wir uns mit dem Thema "Sprache" und "Sprachenlernen nach der Birkenbihl-Methode" beschäftigt. Der Schwerpunkt lag auf dem Lernen des Deutschen als Zweitsprache, wenn eine Erstsprache nur mündlich zur Verfügung steht. Im ersten Moment mag man denken, dass das gar nicht geht, da keine Sprache zum Dekodieren und Vergleichen herangezogen werden kann. In meiner Masterarbeit habe ich mich mit dem Thema beschäftigt und Verschiedenes mit meinen Schülern ausprobiert. Mein Fazit: Mit einigen Anpassungen ist das Modell gut übertragbar und das Sprachenlernen nach Birkenbihl auch einsprachig möglich.
Hier eine kurze Zusammenfassungen meiner Anpassungen: Damit sich meine Schüler dem neuen Thema nähern können, beginne ich immer mit einer Phase des Primings. Hier eignen sich besonders WQS, Mäntylä- und ABC-Listen. Das Dekodieren erfolgt nur einsprachig über Synonyme, Bilder oder Gestik und Mimik. Ein "Code knacken", wie Birkenbihl es nannte, ist damit nur begrenzt möglich, da wir uns den Begriffen immer nur annähern können. Dennoch bietet es eine gute Lernchance für meine Schüler. Das passive Hören habe ich aufgrund der Voraussetzungen meiner Schüler nur im Unterricht durchgeführt. Um hier genügend Wiederholungen zu generieren, muss gut geplant werden. Es zeigte sich aber, dass meine Schüler auch von dem geringeren Umfang des Passivhörens sehr profitieren konnten. Die Aktivitäten im letzten Schritt habe ich auf die Bedürfnisse meiner Schüler abgestimmt. Eine Übersicht der Anpassungen hänge ich unten als Datei an.
Als Ergebnis zeigte sich, dass meine Schüler vor allem von dem Mehr an Zeit und der intensiveren Beschäftigung mit den Texten profitieren konnten und sich dadurch in ihrer Zweitsprache Deutsch verbessern konnten - v.a. was Wortschatz und Satzbau anging.
 

Anhänge

  • Anpassungen DaZ.pdf
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Sabine Landua

Administrator
Teammitglied
Gestern kam noch die Überlegung auf, welche Texte denn geeignet wären. Dazu möchte ich anmerken, sich hierbei am jeweiligen Schüler zu orientieren. Gut geeignet sind also alle Texte, die den Schüler interessieren und vom Schwierigkeitsniveau her ungefähr passen. Dies können Texte aus Büchern sein oder auch aus entsprechenden Zeitschriften. Für Grundschüler bin ich vor kurzem auf "Die kunterbunte Kinderzeitung" gestoßen. Diese erscheint wöchentlich mit einem Hauptartikel und einer Seite kleinerer Artikel. Zusätzlich gibt es zwei Rätselseiten zu den Texten.
 

Kerstin

LernCoach
Teammitglied
Es lohnt sich auch auf die Internetseite der Stiftung Lesen zu schauen. Da gibt es tolle Tipps rund um das Thema Lesen, Buchempfehlungen für Kinder bis 14 Jahren und noch viel andere tolle Sachen zu entdecken.
 
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