Japanisch-Material, das man mit der Birkenbihl-Methode kombinieren kann

Alice

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Let's Learn Japanese Basic (Fernseh-Kurs)
Hierbei handelt es sich um einen alten Fernseh-Kurs mit Erklärungssprache Englisch. Die Folgen selbst gibt es auf YouTube. Die entsprechenden Booklets findet man in einem Google-Drive-Link aus der Video-Beschreibung. Es gibt auch einen Teil II mit weiteren Folgen.
Mich erinnerte die Serie ein bisschen an die BRalpha-Sprachkurse, die am Wochenende morgens ausgestrahlt wurden. Die Dialoge und das zugehörige Videomaterial sind recht alt. Von diesem Standpunkt aus also in guter Gesellschaft mit dem Assimil-Kurs.
Mich hat der Kurs als ich ihn fand nicht so besonders angesprochen, sodass ich nicht mal sagen kann, bis zu welchem Level man damit kommt. Die Dialoge haben allerdings einen gewissen Witz und man kann die Charaktere auf jeden Fall schnell lieb gewinnen.
Wer Fernseh-Sprachkurse mag oder einfach mal was anderes ausprobieren möchte, ist hier auf jeden Fall genau richtig!
 

Alice

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Genki I und II
Ist der Standard-Sprachkurs neben Minna no Nihongo, der an Universitäten weltweit genutzt wird, um Ausländern Japanisch beizubringen. Die Dialoge sind genauso alt, wenn nicht älter, als in den Assimil-Kursen und für den Unterricht konzipiert. Da er zur weltweiten Nutzung konzipiert wurde, enthält er dennoch recht ausführliche Erklärungen und wird auch von vielen Selbstlernern als Goldstandard geschätzt.
Ich habe selbst nur testweise mit dem Kurs gearbeitet und wurde von den Vokallisten abgeschreckt, die man zusätzlich zu den Worten aus den Dialogen hätte lernen müssen, um voranzukommen. Die Dialoge sind recht kurz und wörtliche Übersetzungen sucht man vergebens. Es wird nur die schöne englische Übersetzung angeboten. Insgesamt wirkte der Kurs recht trocken auf mich. Er lebt auch sehr von seinen Grammatik-Erklärungen und etlichen Übungen dazu. Die Kombinierbarkeit mit der Birkenbihl-Methode schätze ich daher recht gering ein. Man müsste schon sehr viel vom Kurs weglassen, wenn man rein mit Birkenbihl/gehirn-gerecht arbeiten will.
 

Alice

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Podcasts im Allgemeinen
Ich dachte anfangs ehrlich gesagt, dass ich das nicht packe, aber ich muss sagen, ich möchte Podcasts als Tool beim Spracherwerb nicht mehr missen. Durch das Aufarbeiten von Texten mithilfe der 4 Schritte der Birkenbihl-Methode setzen wird uns ganz detailliert mit unserer Zielsprache auseinander. Jedoch hat das bei mir über die Jahre immer wieder für Durchstrecken gesorgt, in denen auch die Schönheit der Sprache ein bisschen hinten runter gefallen ist. Hier haben mich Podcasts wahnsinnig gut aufgefangen. Zum einen kann man sich nach dem vielen Dekodieren mit ihnen wieder etwas daran gewöhnen, dass man in einer echten Situation vermutlich nur ganz selten jedes Wort in einer Fremdsprache verstehen wird und zum anderen seziert man auch die Sprache damit nicht, was ihr die „Magie“ wieder zurückgibt. Weiterhin habe ich beim Hören von unbekanntem Material (neue Podcast-Folgen) immer ganz deutlich gemerkt, wie schnell ich eigentlich Fortschritte mache. Und das liegt natürlich daran, dass man mit einem Podcast die absolute Immersion imitieren kann, z. B. im Bus oder beim Autofahren. Man bekommt ein Gefühl für gängige Worte und primt allerhand von diesen, die man vermutlich nicht allzu viel später in seinen Texten wiederfindet, die man gezielt nach Birkenbihl aufarbeitet.

Ich möchte an dieser Stelle auch anmerken, dass mir erst durch Podcasts richtig bewusst geworden ist, dass man so viel Spaß am Sprachenlernen zurückgewinnt, wenn man nach vielleicht 5 Assimil-Lektionen mit einem einfacheren Podcast parallel beginnt. Man kann so den Flow der Sprache genießen und sich ganz dem Inhalt hingeben. Insbesondere weil Lesen im Japanischen so wahnsinnig schwierig ist, würde ich ganz unbedingt (auch schon sehr früh) Podcasts hinzuziehen!
 

Alice

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Serien auf Japanisch: mit und ohne Untertitel

Netflix

Auf Netflix gibt es mittlerweile recht viele Animeserien und -filme auf Japanisch. Die neueren auch mit japanischem Transkript-Untertitel, insb. Ghibli-Filme und neuere Serien. Auch das ist eine tolle Gelegenheit zur Immersion, in der man eine Serie, die man lieb gewonnen hat, zum Sprachenlernen nutzen kann. Selbstverständlich sind unterschiedliche Serien unterschiedlich schwierig. Für ca. A2-B1 kann ich die Ghibli-Filme sehr empfehlen, da man sie zum einen meist schon kennt und zum anderen die Dialoge recht einfach sind, da die Filme eigentlich an Kinder gerichtet sind.

Crunchyroll
Bei Crunchyroll gibt es leider keine japanischen Untertitel. Durch das breite Sortiment an Animeserien mit Original findet man sicher aber eine Serie, die man gerne hat und mal ganz ohne Untertitel schauen möchte. Insbesondere Slice-Of-Life-Anime nutzen häufig nicht zu komplizierte Sprache und arbeiten viel mit Szenen. Da kommt man mit B1-B2 ganz gut zurecht.
Diese Seite ist zwar schon eine Weile nicht mehr aktualisiert worden, gibt aber für viele Shows eine Einstufung der Schwierigkeit.

Disney+
Etliche Shows stehen auf Disney+ mit japanischem Ton zur Verfügung. Von den Untertiteln muss ich aber leider abraten, weil diese keine Transkript-Untertitel sondern sinngemäß sind, was zum Lernen absolut nicht zu gebrauchen ist. Wer dort etwas ohne Untertitel auf Japanisch sehen will, der wird allerdings fündig werden.

Ähnlich wie Podcasts sind auch Serien oder Filme auf Japanisch eine großartige Gelegenheit sich in Immersion zu begeben und Spaß an der Sprache zu haben. Insbesondere wenn man auch ein bisschen lesen kann, helfen Untertitel allerdings sehr.

Wenn man hier die ersten 4-5 Projekte zur eigenen Zufriedenheit (also bei mir vielleicht mit 70-80% Verstehen) abgeschlossen hat, steht einem natürlich auch nichts mehr im Wege, sich einen YouTube-Kanal eines Japaners rauszusuchen und dort Beiträge zu konsumieren zu allen möglichen Themen, die einen selbst interessieren. Normalerweise wird das erst ab B2 empfohlen, aber es schadet ja der eigenen Motivation nie, wenn man weiß, wo man mal hin will mit seinen Fähigkeiten.
 

Alice

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Tandem-Partner
… ist nicht wirklich ein Material, aber die Anführungszeichen in der Übersicht. Dennoch sehr hilfreich und daher hier erwähnt.

Meiner Erfahrung nach sind Tandem-Partner eine tolle Möglichkeit die eigenen Fähigkeiten weiter zu vertiefen. Je nach eigenem Level bedarf es vielleicht einiger Kreativität. In jedem Fall kann man sich auch von einem Tandem-Partner Texte aufsprechen lassen, wo man kein Audio dazu findet. Ich persönlich hatte einen Tandem-Partner als ich noch nicht wirklich viel sprechen oder verstehen konnte. Was ich dann gemacht habe, war offene Fragen aus meinen Texten mitzubringen, die wir dann auf Japanisch besprochen haben. Was auch sehr gut funktioniert sind Sprichwörter. Als Anfänger hatte ich ein bisschen Bedenken, aber wenn man ein Sprichwort raussucht oder sich eins geben lässt und mit Tandem-Partner dekodiert, kann man dann ein tolles Gespräch über die Bedeutung haben.
Tandem-Partner kann man entweder über die (Volks-)Hochschule finden oder natürlich über Webseiten und andere Online-Dienste. Ich kann es jedem nur empfehlen und es lässt sich ausgezeichnet mit der Birkenbihl-Methode kombinieren.
 
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